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Deftig, gesund, lecker!

Deftig, gesund, lecker - Bouvier Sandrine, 123RFRezepte für die kalte Jahreszeit

Winterzeit – Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken, es wird windig, Regen, Schnee und Frosttage sorgen dafür, dass sich die Natur eine Ruhepause gönnt. Felder und Gärten liefern uns nun kaum frisches Gemüse und Früchte. Jetzt ist es an der Zeit, den „Wintervorrat“ zu verbrauchen. Bestens geeignet für unsere „Winterküche“ sind heimische Erzeugnisse, die gut eingelagert werden können, wie zum Beispiel Kartoffeln, Möhren, verschiedene Kohlsorten, Äpfel, Birnen, Nüsse und Samen und natürlich Getreide und Hülsenfrüchte. Daraus lässt sich eine Fülle an nahrhaften und schmackhaften Gerichten zubereiten: Gekochte und im Ofen gebackene Speisen wie Suppen, herzhafte Eintöpfe und Aufläufe, Kuchen und Kompott.

Bei der Zubereitung der Speisen ist es sinnvoll, auf die jahreszeitlich bedingten Veränderungen wie Kälte, Feuchtigkeit und Wind einzugehen. Der Körper hat jetzt einen erhöhten Wärmebedarf, das Immunsystem soll uns vor dem Eindringen von Kälte, Feuchtigkeit und Wind schützen. Diese Funktion können wir unterstützen, indem wir vermehrt gekochte Mahlzeiten zu uns nehmen. So sorgen wir dafür, dass der Körper warm bleibt – bis in die Fingerspitzen und bis in die Füße. Zusätzlich kann mit längeren Koch- und Backzeiten das Lagergemüse schmackhaft und bekömmlich zubereitet werden. Ideal ist jetzt, dreimal am Tag eine warme, gekochte Mahlzeit zu essen.

Nahrungsmittel, die den Körper stark abkühlen, zum Beispiel Salate, Rohkost oder saure Milchprodukte sollten in der Winterzeit nur noch eine kleine Beilage und nicht mehr Hauptbestandteil einer Mahlzeit sein. Auch Zitrusfrüchte wie Orangen und Zitronen, die eigentlich der Erfrischung an heißen Tagen dienen, sollten jetzt nur in geringen Mengen, wie ein Gewürz oder als Zugabe, verwendet werden.

Gewürze werden in der Küche zur geschmacklichen Verfeinerung eingesetzt. Gleichzeitig unterstützen sie oftmals die Arbeit der Verdauungsorgane, regen den Stoffwechsel an und haben vielfältige, therapeutisch wirksame Eigenschaften.

Zimt, Nelken, Muskat, Kardamom, Koriander, Anis, Pfeffer – alle diese Gewürze sind bei uns in getrocknetem Zustand zu erhalten und können gerade im Winter unsere Speisen bereichern.

Viele dieser getrockneten Gewürze haben eine stark erwärmende Wirkung auf den Körper. Diese Wirkung kann man gut erleben, wenn man z. B. ein mit vielen scharfen Gewürzen zubereitetes indisches Currygericht genießt.

Beim Einsatz von getrockneten Gewürzen ist immer ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit geboten, denn diese Gewürze verbrennen durch die erhitzende Wirkung auf den Körper Substanz. Dies wirkt so, als wenn man etwas Benzin ins Feuer gießt, da verbrennt das Holz auch schneller und wir müssen Holz nachlegen. So verhält es sich im übertragenen Sinne auch hier: Der Organismus braucht Substanz, in Form von Getreide, Gemüse, Fleisch, sonst werden körpereigene Ressourcen verbraucht.

In unserer modernen Welt ist das Nahrungsangebot auch im Winter sehr vielseitig, es herrscht kein Mangel an frischen Salaten und Gemüsen aus Gewächshäusern und aus Ländern, in denen andere klimatische Bedingungen oder unterschiedliche Jahreszeiten herrschen als bei uns in Mitteleuropa. Das hat zur Folge, dass viele Menschen mit ihrer Ernährung nicht mehr auf die jahreszeitlich bedingten Veränderungen eingehen.Gemüse und Früchte, wie z. B. Tomaten, Gurken oder Erdbeeren, die bei uns jetzt nicht mehr gedeihen, werden auch im Winter angeboten und gerne verzehrt. Diese Gemüse und Früchte, die oft nur kurze Zeit gelagert werden können und schnell verderben, sind meist nicht besonders gut geeignet, uns im Winter zu nähren und unsere Abwehrkräfte gegen Wind, Feuchtigkeit und Kälte zu stärken. Oftmals bewirken sie genau das Gegenteil, sie kühlen den Körper ab, sorgen nicht für die nötige Wärme und können sogar das Immunsystem schwächen.

Daher lohnt es sich, einmal mehr einen Blick auf das heimische Angebot zu werfen und längst vergessene Köstlichkeiten neu zu entdecken.

Cover "Das Geheimnis der gesunden Mitte"

Mehr zur chinesischen Ernährungslehre: Das Geheimnis der gesunden Mitte

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Foto: © Bouvier Sandrine – 123RF

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